Leitender Arzt: Ludwig Kirzinger
Klinikmanager: Rainer Winkelhoch
Telefon 0 58 32 - 82 0
Fax Verwaltung 0 58 32 - 82 46
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Beruflich orientierte Reha (BORA) und Arbeitstherapie
Selbstbewusstsein und Halt im Leben – das geben neben Familie und Freunden vor allem Arbeit und Beruf. Wenn Sie aus der Entwöhnungstherapie wieder nach Hause kommen, ist es erfahrungsgemäß für Sie viel leichter, wenn Sie eine feste Tagesstruktur haben. Zum Beispiel durch geregelte Arbeit.
Ob Sie Ihren alten Job wieder aufnehmen oder einen Neuen suchen: wir unterstützen Sie von Beginn an bei Ihrer beruflichen Weiter-Orientierung und motivieren Sie, Ihre Erwerbsfähigkeit zu steigern und zu festigen.
BORA, d.h. die berufliche Orientierung in der Rehabilitation Abhängigkeitskranker, ist fester Bestandteil unseres Konzeptes. Bereits in der Aufnahmegruppe möchten wir mit Ihnen die Ziele für Ihre Wiedereingliederung entwickeln. Wir erstellen einen Therapie- und Teilhabeplan, unabhängig davon, ob Sie in fester Anstellung sind, Arbeitslosengeld beziehen oder nicht erwerbstätig sind.
Ressourcen entdecken und nutzen
Gemeinsam erstellen wir hierzu ein umfassendes Profil Ihrer beruflichen Vorgeschichte und Ihrer Vorstellungen. Was haben Sie zuletzt gemacht, was möchten Sie zukünftig tun? Welche Grundlagen und Erfahrungen bringen Sie mit? Wo sehen Sie Ihre Stärken, wo zeigen sich gegebenenfalls Einschränkungen? Wie begegnen Sie den Erwartungen von Arbeitgebern und Kollegen?
Je klarer und realistischer Sie Ihre Fähigkeiten einschätzen können und sich Ihrer Wünsche bewusst sind, desto einfacher wird es sein, einen passenden Job zu finden oder sich zu bewerben.
Training on the Job
Daher erproben wir in der Arbeitstherapie auch den Ernstfall: wir simulieren konkrete Arbeitssituationen, um zu sehen, wie Sie damit umgehen. Dies geschieht zum einen durch psychologische und beratende Hilfe. Zum anderen machen Sie ab der 6. Woche praktische Erfahrungen in folgenden Bereichen:
- Holzbearbeitung
- Hauswirtschaft / Cafeteria
- Haustechnik / Bauhandwerk
- Garten- und Landschaftspflege
Neben der praktischen Tätigkeit findet an einem Tag in der Woche die theoretische Aufarbeitung statt. So können Sie sich leichter darüber im Klaren werden, welche beruflichen Maßnahmen Sie im Anschluss an die Reha in Angriff nehmen möchten. In der Indikativen Therapie trainieren Sie parallel Ihr Kommunikationsverhalten, Ihren Umgang mit Konfliktsituationen oder was sonst für Sie im Zusammenhang mit der Erwerbstätigkeit wichtig ist (eine ausführliche Beschreibung finden Sie auf der Unterseite Suchttherapie).
Wir kümmern uns um jeden einzelnen persönlich.
Im Rahmen der Sozialberatung wird konkret das Thema der Erwerbstätigkeit nach der Reha angegangen. Wir bieten Ihnen Hilfe bei Anträgen, Bewerbungsschreiben und sozialrechtlichen Fragestellungen.
Je nachdem, ob Sie einen Job haben oder nicht, durchlaufen Sie mit Unterstützung unserer Therapeuten ein Bewerbungstraining, bei dem Sie komplette Bewerbungsunterlagen zusammenstellen und die Bewerbung selbst üben. Auf Wunsch können Sie an einer PC-Schulung teilnehmen.
Packen Sie das Leben an!
Die Fachklink vermittelt gerne externe Praktika in Betriebe unterschiedlicher Branchen. Wenn Sie sich stark fühlen, können Sie hier in einer konkreten Alltagssituation Ihre beruflichen Fähigkeiten überprüfen, schauen, ob der Job der Richtige für Sie ist und gleichzeitig Ihre soziale Kompetenz stärken.
Auch die Übernahme eines Ehrenamtes ist eine sinnvolle und befriedigende Beschäftigung und wird von der Fachklink soweit wie möglich unterstützt.
Kooperationen: Agentur für Arbeit, Jobcenter, Berufsförderungswerke und ARGE
Teil unseres Konzeptes ist es, dass Sie schon während der Therapie in der Fachklinik Oerrel konkret Ihre beruflichen Perspektiven nach der Entwöhnung angehen. Daher arbeiten wir eng mit der Agentur für Arbeit, Bezirk Helmstedt (Helmstedt, Wolfsburg und Gifhorn) und den Jobcentern in Wolfsburg, Gifhorn oder Helmstedt sowie weiteren norddeutschen Jobcentern zusammen. Je nachdem, wer für Sie zuständig ist, vermitteln wir Ihnen schnell und ohne Umstände die notwendigen Kontakte, um sämtliche Möglichkeiten Ihrer Förderung zu klären.
Oder möchten Sie eine Umschulung machen? Wir helfen Ihnen gerne bei Kontaktaufnahme und Antragstellung bei den zuständigen Berufsförderungswerken oder der ARGE.
Arbeitsplatzseminare
Wollen und können Sie Ihren „alten“ Arbeitsplatz behalten, bietet Haus Niedersachsen sogenannte Arbeitsplatzseminare an. Als Vorreiter auf diesem Gebiet haben wir schon seit Anfang der 80er Jahre sehr gute Erfahrungen damit gemacht, das gesamte Arbeitsumfeld, also Arbeitgeber und ggf. Betriebsrat einzubinden. Auch wenn es sicher anfangs schwer fällt, den anderen die eigene Sucht einzugestehen, ist diese Offenheit während der Entwöhnung enorm motivierend und birgt langfristig große Chancen, im alten Job wieder erfolgreich zu sein.
Die Seminare finden in monatlichen Abständen statt. Hierbei werden Ihr Arbeitgeber und Ihre Kollegen über verschiedene Formen der Abhängigkeitserkrankungen und dem Umgang mit diesem Thema aufgeklärt. Welche Regeln gibt es im Zusammenhang mit Sucht? Was ist erlaubt, was nicht? Wie können die Kollegen Sie nach Ihrer Entwöhnung unterstützen?